Zinsen in der Corona-Krise: Finanzierung für Immobilienkredit zeitig sichern

Immobilieneigentümer sollten sich vor dem Ablauf der Zinsbindung für ihren Kredit frühzeitig nach einer Anschlussfinanzierung umsehen. Das gelte in Zeiten der Corona-Krise ganz besonders, schreibt die Stiftung Warentest in ihrer Zeitschrift Finanztest (Ausgabe 5/2020). Die Pandemie habe bei den Zinsen für Immobilienkredite für überdurchschnittliche Schwankungen gesorgt.

Corona-Krise: Die Europäische Zentralbank EZB (Hochhaus im Hintergrund) hält die Zinsen niedrig. Wer eine Immobilienfinanzierung braucht, kann profitieren.

Immobilieneigentümer sollten sich vor dem Ablauf der Zinsbindung für ihren Kredit frühzeitig nach einer Anschlussfinanzierung umsehen. Das gelte in Zeiten der Corona-Krise ganz besonders, schreibt die Stiftung Warentest in ihrer Zeitschrift Finanztest (Ausgabe 5/2020). Die Pandemie habe bei den Zinsen für Immobilienkredite für überdurchschnittliche Schwankungen gesorgt.

Berlin. Derzeit könnten die Bedingungen für eine Immobilienfinanzierung kaum besser sein. Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, versicherte in einer Pressemitteilung vom 19. März dieses Jahres Liquidität in Höhe von drei Billionen Euro zur Verfügung zu stellen. Zudem soll der Zinssatz mit -0,75 Prozent auf den niedrigsten Stand bisher gesenkt werden. Dies soll den Anreiz aus den negativen Zinssätzen verstärken und ihn direkt an diejenigen weiterleiten, die am meisten davon profitieren können.

Außerdem reagiert die EZB mit dem Anleiheprogramm PEPP (Pandemic Emergency Purchase Programme) auf die Krise. Das 750 Milliarden Euro schwere Programm soll mögliche Spekulationen gegen hochverschuldete Mitgliedsstaaten verhindern. Die europäischen Bankenaufsichtsbehörden haben außerdem geschätztes zusätzliches Bankkapital in Höhe von 120 Milliarden Euro freigesetzt, um die Kreditvergabekapazität der Banken des Euro-Währungsgebiets zu unterstützen. Die günstigen Zinssätze werden also weiterhin aufrechterhalten, um die Kreditvergabe zu fördern und die Wirtschaft zu stärken.

Rekordtief bei Baufinanzierungszinsen

Auch die Zinsen zur Baufinanzierung erreichten im März 2020 ein Rekordtief. Bei einer zehnjährigen Zinsbindung fallen für Immobilienkredite zum Teil nur Kosten von 0,6 oder 0,5 Prozent an. Natürlich kann niemand sagen, ob und wann die Zinsen wieder steigen werden. Wer jedoch plant, einen Immobilienkredit aufzunehmen, sollte sich das derzeitige Zinsniveau zunutze machen. Dabei gilt: Wer neu abgeschlossene Baukredite mit einer hohen Tilgung wählt, kann seine Schulden schnell reduzieren. Es ist zudem ratsam, eine langfristige Zinsbindung ins Auge zu fassen, um bestmöglich von den günstigen Konditionen zu profitieren.

Auch diejenigen, die sich in einem laufenden Kreditvertrag befinden, können sich die günstigen Zinsen mit sogenannten Forward-Darlehen bis zu fünf Jahren im Voraus sichern. Diese Sicherheit geht allerdings mit Zinsaufschlägen einher, die bei steigender Vorlaufzeit entsprechend zunehmen. Es lohnt sich auch, das Zinsniveau bei Darlehen, die vor mehr als zehn Jahren ausgezahlt wurden, mit dem heutigen zu vergleichen, da diese jederzeit gekündigt werden können. Ein frühzeitiger Ausstieg aus Kreditverträgen hat hingegen meist Vorfälligkeitsentschädigungen zur Folge und lohnt daher eher selten.

zurück zum News-Archiv